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Ledderhose Krankheit

Ledderhose Krankheit -  wenn sich schmerzhafte Knoten an der Fuss-Sohle bilden

An der Hand ist es die viel bekanntere Dupuytren Krankheit, am Fuss die Ledderhose Krankheit (Morbus Ledderhose), bei der sich schmerzhafte Knoten in der kräftigen Sehnenplatte der Fuss-Sohle bilden. Die Entstehung ist bis heute nicht vollständig geklärt. Anders als bei der Plantarfasziitis oder degenerativen Erkrankungen der Sehnen scheint es sich weniger um lokale Reparaturprozesse überlasteten Sehnengewebes zu handeln, als vielmehr um eine gutartige Tumor-ähnliche Erkrankung, bei welcher sich die in der Plantarfaszie der Fuss-Sohle vorhandenen Bindegewebszellen (Fibroblasten) beginnen lokal unkontrolliert zu vermehren und das gesunde Gewebe der Sehnenplatte (Plantarfaszie) überwuchern. Immerhin sind bösartige Entartungen äusserst selten.

Beim Morbus Ledderhose bilden sich harmlose, aber störende Knoten in der Sehnenplatte der Fuss-Sohle. Die Abbildung zeigt ein typisches Beispiel mit zwei Einzelknoten, es können aber auch mehrere Knoten in unterschiedlicher Grösse und Ausdehung auftreten.

 

Was passiert bei der Ledderhose Krankheit?

Im Anfangsstadium entstehen einzelne Herde mit wuchernden Fibroblasten, welche das gesunde Bindegewebe verdrängen und mit der Zeit kleinere (erbsengross) oder selten grössere (kirschgross)  Knoten bilden. Das in dem neugebildeten Bindegewebe eingelagerte Kollagen beginnt sich mit der Zeit zusammenzuziehen. Dies führt an der Hand beim verwandten Dupuytren Krankheitsbild zu der für die betroffenen Patienten äusserst störenden Eigenschaft, dass sich mit der Zeit die Finger in die Beugestellung verkrallen. Am Fuss wird dieses Phänomen nicht beobachtet. Die Zehen krallen sich nicht ein. Eventuell gleichzeitig bestehende Hammer- oder Krallenzehen haben zumeist andere Ursachen (siehe hierzu Spreizfuss und Metatarsalgie sowie Hallux valgus und Hammerzehen). Dennoch verursachen die Knoten mit der Zeit Probleme, da sie beim Stehen und Gehen schmerzen. Dies entsteht zum einen ganz einfach durch den Druck, den die Knoten in die Weichteile der Fuss-Sohle ausüben, zum anderen aber auch durch Schmerznervenfasern in den Knoten.

Ist die Ledderhose Krankheit gefährlich?

Wie bereits schon berichtet sind Tumor-Ängste nicht nötig. Eine Entartung der Knoten kommt kaum vor. Gelegentlich wird ihr behandelnder Orthopädie eine zusätzliche MRT-Untersuchung anmelden, um die harmlose (jedoch lästige) Ledderhose Erkrankung von einem Malignom abzugrenzen.

Wie wird eine Ledderhose Krankheit diagnostiziert?

In den meisten Fällen gelingt die Diagnose anhand der Anamnese und des typischen Tastbefundes eines oder mehrerer Knoten in der Plantarfaszie. Die Knoten können zudem mittels Ultraschall sehr gut dargestellt werden. Meistens finden sich mehrere Knoten verteilt an verschiedenen Stellen der Plantarfaszie. Die Knoten liegen zudem mehrere Zentimeter entfernt vom Plantarfaszienursprung, so dass die Abgrenzung zur Plantarfasiitis sicher gelingt.

Wie wird die Ledderhose Krankheit behandelt?

Solange die Knoten nicht schmerzen, ist keine spezifische Therapie erforderlich. Häufig verschwinden die Knoten mit der Zeit auch von alleine wieder (Monate bis Jahre!). Kleine Knoten, welche nur wenig Beschwerden verursachen, können mit Salben, Schmerzmedikamenten und Einlagen behandelt werden. Die Herstellung derartiger Einlagen ist allerdings nicht immer ganz einfach, da die Einlage nicht zusätzlich Druck auf die Knoten ausüben darf. Häufig passt eine alte, breits vorhandene Einlage nicht mehr oder kann die Beschwerden sogar verstärken, wenn die Gewölbe-Abstützung der Einlage auf die Fibromknoten der Ledderhose Krankheit drückt.

Physiotherapeutisch gibt es keine eindeutig nachgewiesen wirksame Therapie. Immerhin scheint die extrakorkorale Stosswellentherapie in einigen Fällen Linderung zu bringen und die Knoten zu verkleinern.

Sind Infiltrationen sinnvoll?

Spritzenbehandlungen haben sich nicht durchgesetzt. Cortison-Infiltrationen konnten in Studien nicht überzeugen. Leider scheinen auch die bei der Dupuytren Krankheit an der Hand verwendeten Injektionen eines Enzyms (Kollagenase) zur Auflösung der Knoten am Fuss weniger erfolgreich zu sein. Die Kosten für das Medikament sind zudem sehr hoch und werden von den Versicherungen in der Regel nicht übernommen. 

Wann muss operiert werden?

Werden die Knoten immer grösser oder schmerzhafter, so dass Sie als Patientin/Patient in Ihrer Mobilität zunehmend eingeschränkt werden, kann über einen Hautschnitt seitlich an der Fuss-Sohle das mit Knoten betroffene Areal der Plantarfaszie chirurgisch entfernt werden. Allerdings kommen Rezidive und ausgedehnte Befunde vor, so dass in Einzelfällen der Hautschnitt gross angelegt werden muss und ein grosser Teil der Plantarfaszie entfernt werden muss. Ein Problem nach der Operation können neben den allgemeinen Operationskomplikationen (Entzündung der Wunde, Infekt) schmerzhafte Narben sein, welche gelegentlich ein relevantes sekundäres Problem darstellen.

Wie wird nachbehandelt?

Nach der Operation muss zunächst einmal die Wunde heilen. Die Wundheilung an der Fuss-Sohle dauert  2 Wochen. Solange sollte die Wunde geschont werden. Mit einer Post-OP Sandale dürfen die Patienten prinzipiell vollbelasten. Die Verwendung von Gehstöcken für die ersten Tage nach der Operation ist zu empfehlen. Nach 2 Wochen werden die Fäden entfernt und die Narbe wird mit Narbensalben nachbehandelt. Auch Narbenmassagen, Lasertharepie und Stosswellentherapie können postoperativ nach 2-3 Wochen begonnen werden mit dem Ziel, dass die Narbe möglichst rasch weich, geschmeidig und schmerzfrei wird. Die Dauer der individuellen Narbenheilung unterscheidet sich enorm und es kann mehrere Wochen bis Monate dauern, bis Sie wieder schmerzfrei belasten können. Daraus ergeben sich teilweise erhebliche individuelle Unterschiede in der postoperativen Arbeitsunfähigkeit. Dauerhaft problematische Narben kommen glücklicherweise nur selten vor. 

Was kann ausser einer Operation sonst noch versucht werden?

Da es vorkommen kann, dass die Operationsnarbe längere Zeit Beschwerden verursacht, macht es Sinn vor einer Operation noch das Therapieverfahren der Röntgenbestrahlung auszuprobieren. Die klinischen Ergebnisse sind zumeist sehr gut. Es kommt häufig zu einer Rückbildung und Verkleinerung der Fibromknoten und einer deutlichen Reduktion der Beschwerden. Mittlerweile konnten auch Studien die Wirksamkeit und den Nutzen der Strahlentherapie bei der Ledderhose Krankheit nachweisen. Für die Röntgenbestrahlung überweisen wir unsere Patienten meistens an das Zentrum für Radiotherapie in Rüti, ZH (ZRR).

 

 

 

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