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Schultersteife - frozen shoulder

Frozen shoulder - Wenn die Schulter einsteift

Das Schultergelenk stellt eine Besonderheit unter den Gelenken des menschlichen Körpers dar. Im Zusammenspiel mit dem Schulterblatt erlaubt es Bewegungsumfänge in alle Körperrichtungen von teilweise 180° und mehr. Diese Beweglichkeit wird erkauft durch eine relativ geringe knöcherne Formschlüssigkeit, die durch einen Knorpelring rund um die Pfanne, die Gelenkkapsel und eine manschettenartige Überdeckung des Oberarmkopfes in seiner Gelenkpfanne mit den Sehnen des Schultergelenks (Rotatorenmanschette) kompensiert wird.

Bis heute ist es biologisch noch nicht vollständig verstanden, warum es bei einigen Menschen plötzlich und ohne ersichtlichen Grund (idiopathisch) zu einer schmerzhaften Einsteifung der Schultergelenkskapsel kommt. Betroffen sind mehrheitlich Patienten zwischen dem 40. Und 60. Lebensjahr, Frauen häufiger als Männer. Menschen in körperlich schwer belastenden Berufen sind interessanterweise deutlich seltener betroffen. Bei Diabetikern (v.a. Typ I) besteht eine Wahrscheinlichkeit von 20% im Verlauf des Lebens eine idiopathische Schultersteife zu erleiden. Es kommt zu einer entzündlichen Verdickung und Schrumpfung der Gelenkkapsel, vor allem der vorderen Anteile. Dies führt zu einer teilweise dramatischen Einschränkung der Beweglichkeit, welche fast immer auch mit starken Schmerzen assoziiert ist. Nicht selten sind beide Schultern nacheinander betroffen.

Abzugrenzen sind die Fälle, bei denen es einen ersichtlichen Grund für die Schultersteife gibt. So führt eine Schonhaltung der Schulter nach Unfällen (z.B. Schlüsselbeinbruch, Schultereckgelenkssprengung) oder Verletzungen oder Entzündungen der Sehnen (Sehnenriss, Kalkschulter) gelegentlich auch zu einer sekundären Schultersteife. Auch kann eine Schultersteife nach Operationen in der Achsel auftreten (z.B. im Rahmen einer Brustkrebsoperation). Diese Fälle sind von der idiopathischen Schultersteife zu unterscheiden und wird teilweise unterschiedlich behandelt.

 

Diagnostik

Neben den klinischen Tests, die eine ganz typische Einschränkung der Schulterbeweglichkeit zeigen, kann oft bereits schon im Ultraschall eine typische Verdickung der Kapsel nachgewiesen werden. Der endgültige Nachweis gelingt mittels MRT, welches bei Bedarf zusätzlich veranlasst wird.

 

Konservative Therapie

Die natürlichen Heilungschancen einer idiopathischen Schultersteife sind sehr gut. Allerdings dauert es trotz optimaler konservativer Therapie 12 Monate und häufig sogar länger als ein Jahr bis sich Entzündung und Schmerz vollständig zurückbilden und sich die Beweglichkeit der betroffenen Schulter wieder normalisiert. Daher muss bei der Therapie abgewogen werden, wie sich der individuelle Anspruch an eine einwandfreie Schulterfunktion darstellt (Beruf, Freizeit, Hobbies) darstellt. Für die individuelle Therapieentscheidung spielt vor allem die berufliche Situation eine entscheidende Rolle, da eine Schultersteife bei einem körperlich belastenden Beruf eine langwierige AUF mit sich bringen kann. Zumeist ist primär eine konservative Therapie indiziert:

  • Physiotherapie
  • Konsequentes Eigenübungsprogramm
  • Gruppentherapie
  • Infiltrationen mit einem Corticosteroid oder kurzfristig Cortison in Tablettenform

Sollten sich die Beschwerden hierunter nach einigen Monaten so gar nicht bessern und verlieren Sie als Patintin/Patient aufgrund fortbestehender Schmerzen die Geduld, kann eine operative Versorgung angeboten werden.

 

Operative Therapie

Sehr erfolgreich ist heutzutage die arthroskopische (Schlüssellochchirurgie) Durchtrennung der verkürzten und verdickten Gelenkkapsel, welche zusammen mit einer intraoperativen Beweglichkeitstestung und Mobilisation der Schulter durchgeführt wird. Der Eingriff kann ambulant oder stationär erfolgen. Unbedingt nötig ist eine konsequente Nachbehandlung mit Schmerzmedikamenten und intensiver Physiotherapie direkt nach der Operation, damit die Schulter nicht wieder einsteift. Die Ergebnisse sind in den meisten Fällen sehr gut mit niedrigen Komplikationsraten und der Großteil der Patienten profitiert von dem Eingriff mit einer raschen und dauerhaften Verbesserung der Schulterfunktion und einer nachhaltigen Schmerzreduktion.

 

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung erfolgt standardisiert in enger Kooperation mit dem beauftragten Physiotherapeuten. Unsere Patienten erhalten ein klar strukturiertes multimodales Nachbehandlungskonzept an die Hand mit dem Ziel, ihre Schulterfunktion und Sportfähigkeit wiederherzustellen. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz kann durch eine Operation zumeist beschleunigt werden in Abhängigkeit der Arbeitsschwere. Sportfähigkeit für Sportarten wie Fitness-Studio, Fahrradfahren oder leichtes Joggen ist meist nach 6 Wochen wieder möglich. Schulterbelastende Sportarten und Überkopfsportarten mit dem operierten Arm sind zumeist erst wieder nach 3 Monaten erlaubt, wobei individuelle Unterschiede bestehen.

In der Klinik Impuls sind wir mit unserem Schulterteam (Dr. Urs Baumgartner und Dr. Olaf Büttner) auf die Behandlung von Schulterverletzungen spezialisiert und können Ihnen das gesamte Spektrum der modernen konservativen und operativen Versorgung anbieten.

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